Schützenfest-Dienstag, 23.07.2002
 

Westfälische Rundschau v. 23.07.2002:
Westfalenpost v. 23.07.2002:
 

Westfalenpost v. 23.07.2002:

 

Wettkampf wie aus dem Bilderbuch

Mit dem 129. Schuss wurde Rüdiger Vitt (33) gestern neuer Schützenkönig in Olpe. An der Vogelstange war es gestern morgen spannend wie selten. Foto: Paul Rötz

Olpe. Auf die Freude folgt manchmal Enttäuschung. Aber so nah beieinander wie gestern unter der Vogelstange liegen die beiden Gefühle wohl selten. Als Dr. Thomas Schlösser geschossen hatte, jubelten die Zuschauer. Kinder stürmten auf die Wiese, um die Reste des Vogels aufzusammeln. Aber der wichtigste Rest hing noch oben, nicht viel dicker als ein Bleistift.

Auf die kurzen Sekunden der Freude folgte die Ernüchterung. Beim Kampf um den entscheidenden "Span" hatte Rüdiger Vitt (33) die Nase vorn. Mit dem 129. Schuss sicherte er sich den Titel des Olper Schützenkönigs 2002.

Dabei war es auf dem Ümmerich gestern morgen spannend wie selten. Die dichtgedrängten Zuschauer erlebten einen Wettkampf wie aus dem Bilderbuch. Zahlreich die Bewerber unter der Vogelstange. Da standen Thomas Enders, Michael Schröder, Peter Hoberg, Georg Hessmann, Marc Bonzel, Notker Pape in der Reihe der Aspiranten. Um 10.40 Uhr befahl Oberleutnant Dirk Rumpff Feuerpause. Dann wurde wieder angelegt, bis zu dem denkwürdigen Schuss Dr. Schlössers.

"Jetzt dauert es", hatten viele vermutet, weil es recht schwierig schien, den Holzfitzel zu treffen, der sich in luftiger Höhe eisern an seine Halterung klammerte. Aber Rüdiger Vitt ließ sich nicht beirren, behielt die Nerven und traf.

Der 33-jährige Diplom-Ingenieur aus der Olper Lindenhardt stand zum zweiten Mal unter der Vogelstange. Schon 2000 hatte er erstmals auf den Schützenvogel angelegt. Voriges Jahr "musste" er aussetzen. Der Grund heißt Pauline, ist mittlerweile acht Monate alt und eines der beiden Königskinder. Mit ihr war Olpes Königin Sylvia (geb. Otto) im letzten Jahr über Schützenfest schwanger. Die kleine Prinzessin wird sich wohl eines Tages erzählen lassen müssen, wie es war, als ihr Papa den Vogel geschossen hat. Ihr Bruder Max ist sechs Jahre alt.

Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt und Rüdiger Vitt freute sich unbändig. "Schon als kleiner Junge habe ich meinem Vater gesagt, dass ich mal den Vogel schießen will", erzählte er gestern knapp eine Stunde nach seinem Treffer. Daran hat sich - wie man sieht - bis heute nichts geändert, auch wenn der König zwischenzeitlich nach Schönau umgezogen ist. "Wir wollten ein Haus kaufen", erklärt er den Umzug, "und sind in Schönau fündig geworden." Sein Herz allerdings schlägt zumindest an den Schützenfesttagen weiter auf dem Ümmerich.

Dort trugen ihn die Schützenbrüder gestern kurz vor 11 Uhr an die Rotweintische unter den Bäumen. Dann hieß es Hände schütteln: Vorjahreskönigspaar André Rumpff und Königin Isabel Fertmann, der Vorstand, die Geistlichkeit, die alten Könige, Freunde, die Familie, viele Schützen. (Weiter auf Kreisseite 4.)

22.07.2002    Von Herbert Kranz

 

Musiker aus Weißrussland spielten sich in Olper Herzen Gelungenes Schützenfest / Königspaar Rüdiger und Sylvia Vitt führten gestern Polonaise an

 

Olpe. (hz) Das Militärorchester aus Minsk überbrachte die Glückwünsche für den Schützenkönig gestern musikalisch.

Diese "Sprache" versteht die ganze Welt - vor allem auf dem Ümmerich. Da wurde geklatscht, mit den Füßen gewippt, auf den Bänken getanzt. Und der König bedankte sich beim Dirigenten mit einem Glas Rotwein. Der leerte das Glas in einem Zug und freute sich über den Beifall.

Nachmittags um 16 Uhr hieß es wieder "Antreten" auf dem Marktplatz und Abmarsch zum Abholen von Fahne und neuem König. Die 6. Korporalschaft ist in diesem Jahr Königskorporalschaft, das Hotel Hetzel an der Ecke Winterberg- und Agathastraße ist Königsresidenz. Hier wurde Rüdiger Vitt mit klingendem Spiel abgeholt - ab zum Ümmerich. Dort wurden wenig später Olpes neue Königin Sylvia und der Hofstaat erwartet. Weiterer Höhepunkt des frühen Abends war dann wie in jedem Jahr die Königspolonaise, die für die vielen Zuschauer rund um den Tanzboden auch so etwas wie eine "Modenschau" ist. Im Mittelpunkt natürlich das neue Königspaar Rüdiger und Sylvia Vitt.

Für die Musiker aus Minsk endete gestern ein sicher nicht immer leichter musikalischer Marathon der besonderen Art. Drei Tage Festmusik - noch dazu in Olpe - sind sicher kein Pappenstiel. Aber das Zentralorchester der Republik Belarus hat vor allem im konzertanten Bereich überzeugt. Die Visitenkarte, die sie bei den Konzerten auf dem Ümmerich und am Sonntag auf dem Marktplatz abgegeben haben, kann sich sehen lassen. Das war wirklich so etwas wie (musikalische) Völkerverständigung, von der Major Paul Imhäuser am Samstag gesprochen hatte. Man kann wohl sagen, dass die Musiker aus Minsk in Olpe mit offenen Armen empfangen wurden.

Aber auch der schönste Ton ist einmal verklungen, das beste Fest einmal zu Ende. Heute kehrt wieder Alltag ein in Olpe - zumindest weitgehend. Das Schützenfest 2002 ist vorüber und wird sicher als rundum gelungen in die Hauptbücher des Vereins eingehen. Nur für einen ist es nicht das Ende, sondern der Beginn eines vermutlich unvergesslichen Jahres: für Rüdiger Vitt und seine Frau Sylvia. Bis zum 21. Juli 2003 bleiben sie Königspaar in Olpe.

22.07.2002   

 


 

Westfälische Rundschau v. 23.07.2002:

 

Olpe/Ümmerich. (hem) Ein solch spannendes Vogelschießen wie gestern Morgen hat der Ümmerich bislang erst selten gesehen. ...

 

Im Finish war Rüdiger Vitt das Glück hold

Mit Gattin Sylvia freute sich auch die kleine Helena Pauline über den gelungenen Schuss von Rüdiger Vitt. (WR-Bild:hem)

Olpe/Ümmerich. (hem) Ein solch spannendes Vogelschießen wie gestern Morgen hat der Ümmerich bislang erst selten gesehen.

Recht eng ging es anfänglich noch unter der Vogelstange zu. Zwölf Aspiranten um die Königswürde standen Schlange vor den beiden Schießständen. Georg Hessmann, Michael Schröder, Thomas Enders, Marc und Jean Baptiste Bonzel sowie Peter Hoberg setzten dem Wappentier arg zu.

Franz Wrede holte den ersten Flügel des Aars. Rüdiger Vitt "erlegte" nach der Feuerpause die zweite Schwinge des Wappentiers. Als Dr. Thomas Schlösser den Rumpf spalten konnte, war die zweite Feuerpause fällig. Jetzt trennte sich auch die Spreu vom Weizen: Marc Bonzel, Thomas Enders, Rüdiger Vitt und Dr. Thomas Schlösser bildeten schließlich das Quartett der Kämpfer in der Endrunde.

Als scheinbar der letzte Rest des Holzkörpers des Vogels aus dem Kugelfang seinen Weg auf den Rasen des Ümmerichs fand, stürmten von allen Seiten scharenweise Kinder unter die Vogelstange, um sich die begehrten Reste des Aars für die heimische Trophäensammlung zu sichern. Durch diese Aktion völlig überrascht, hatten die Verantwortlichen alle Hände voll zu tun, um die Kinder wieder hinter die Absperrung zu bugsieren.

Noch fast zehn Minuten, in denen wirklich mit jedem Schuss die Entscheidung fallen konnte, dauerte schließlich das Finish der harten Aspiranten. Rüdiger Vitt erwies sich schließlich als der nervenstärkste und von Fortuna vortrefflich gesegnete Bewerber.

Nach 50 Minuten äußerst spannendem Wettkampf erlegte er den Vogel mit dem 129. Schuss. Gar nicht enden wollte der Jubel nach dem geglückten Königsschuss unter der Vogelstange. Unter dem Beifall der Schaulustigen wurde der Recke aus der Kortemicke schließlich zu den Rotweintischen getragen, wo die Zahl der Gratulanten wieder einmal schier unüberschaubar war. Als die Festmusik aus Minsk unter Wladimir Woropajew mit schmissigen Klängen zum Ständchen aufspielte, kannte die Begeisterung der Besucher keine Grenzen mehr.

Der 33-jährige Diplom-Ingenieur erwählte seine Frau Sylvia, geborene Otto, zur Mitregentin. Sie führten am Abend gemeinsam mit Major Paul Imhäuser und dessen Frau Jutta die Königspolonaise an.

Rüdiger Vitt stammt aus der Lindenhardt, wo seine Mutter beheimatet ist. Wohnhaft ist der neue Olper Regent mit seiner Familie in Schönau. Die 6. Korporalschaft ist nach einigen Jahren Abstinenz, wieder Königskorporalschaft. Königsresidenz ist "Hetzels Hotelchen" in der Agathastraße. Als Königsoffiziere stehen dem Glasbautechniker und Glasermeister im Regentschaftsjahr die Leutnante Joachim Sondermann und Peter Kliche mit ihren Frauen zur Seite.

 

22.07.2002   

 

 

Siegener Zeitung v. 22.07.2002:

Rüdiger Vitt ist neuer Olper Schützenkönig

Mit 129. Schuss schoss der 33-Jährige den hölzernen Aar aus dem Kugelfang / Weißrussische Militärmusiker begeisterten

gast Olpe. Am Montagmorgen fanden sich auf dem Olper Schützenplatz bei kühlem, aber trockenem Wetter wieder Tausende von Gästen ein, um dem Vogelschießen beizuwohnen. Spannung machte sich breit, als sich nach dem Eröffnungsschuss von Bürgermeister Horst Müller zwölf Kandidaten unter der Vogelstange versammelten, um im ernsthaften Wettbewerb das Rennen um die in Olpe so bedeutsame Königswürde auszutragen.

Bekannt als Bewerber um Olper Königswürden ist Notker Pape seit Jahren, in denen er stets vergeblich versuchte, das hölzerne Wappentier zu erlegen. Auch in diesem Jahr war ihm das Glück nicht hold, obwohl er vortrefflich schoss. Neueinsteiger Dr. Thomas Schlösser rückte dem Aar ebenfalls heftig zu Leibe und blessierte ihn arg. Markus Pohl hatte es als Chef der 7. Kompanie auf die metallene Jahreszahl 2002 abgesehen, die der Vogel im Schnabel trug und rasierte sie gezielt weg. Aber auch der ehemalige Chef der 9. Korporalschaft, Peter Hoberg, hielt ebenso gezielt drauf wie Georg Hessmann, dessen Vater Albert vor 50 Jahren Schützenkönig in Olpe war.

Mit einem gezielten Schuss »entfernte« Mitbewerber Franz Wrede nach 25 Minuten den rechten Flügel. Rüdiger Vitt, der vor zwei Jahren zum ersten Mal versucht hatte, König zu werden, holte fünf Minuten später den linken Flügel. Auch Markus Bonzel, Thomas Enders, Michael Schröder und die ehemaligen Schützenkönige Dietmar Schmidt und Dieter Kraft rückten dem Wappentier zu Leibe.

Die erste Feuerpause verordnete Schießoffizier Oberleutnant Dirk Rumpff nach 25 Minuten. Nach 40 Minuten folgte die zweite Feuerpause und dann das Schießen nach Nummern. Jetzt war es Dr. Thomas Schlösser, der mit einem kapitalen Treffer fast den gesamten Vogel abräumte. Um einen winzigen Rest Holz kämpften am Ende Dr. Thomas Schlösser, Thomas Enders und Rüdiger Vitt, der dann nach 50 Minuten mit dem 129. Schuss alles klar machte und als neuer Olper Schützenkönig auf den Schultern seiner Kameraden zum Rotweinumtrunk unter die Linden getragen wurde, wo ihm neben zahlreichen Gästen seine Frau und Mitregentin Sylvia sowie die Mitglieder der 6. Korporalschaft herzlich gratulierten.

Der 33-jährige Diplom-Ingenieur Rüdiger Vitt ist von Beruf Glasbautechniker und begeisterter Jäger. Er stammt aus der Lindenhardt, hat einen sechsjährigen Sohn sowie eine acht Monate alte Tochter und wohnt in Schönau. Die Freude des 1,99 m großen Königs war groß, als er bekannte: »Es war schon immer mein Wunsch, Schützenkönig in Olpe zu werden.«

Am Sonntagabend hatte das Olper Schützenvolk die Majestäten Andre Rumpff und Isabele Fertmann nach der Königspolonaise auf der Tanzfläche minutenlang stürmisch verabschiedet. Während der gestrigen Schützenmesse in der voll besetzten St.-Martinus-Pfarrkirche gab das Zentralorchester der Republik Belarus unter der Stabführung von Oberst Alexander Fjodorow und der Mitwirkung der Gesangsolistin Victoria Krasowsaja einmal mehr eine Kostprobe seines Könnens beim »Triumphmarsch« aus der Oper Aida, beim »Ave Maria« sowie der »Mondscheinsonate« und dem »Parademarsch Nr. 1«.

Höhepunkte am gestrigen Nachmittag waren die Kinder- und Königspolonaise, bevor die Olper und viele Gäste aus der Umgebung nach Herzenslust feierten und hierbei musikalisch bestens von der Tanzband des Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster unterhalten wurden.

 
 

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Übersicht der Presseberichte vom Olper Schützenfest 2002:

Schützenfest-Freitag, 19.07.2002
Schützenfest-Samstag, 20.07.2002
Schützenfest-Sonntag, 21.07.2002
Schützenfest-Montag, 22.07.2002
Schützenfest-Dienstag, 23.07.2002
                   Mittwoch, 24.07.2002
                   Donnerstag, 25.07.2002

 

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